«Büron, wie es einmal war»

Auf den Wegen und Strassen des 19. Jahrhunderts bewegten sich die Menschen aus Büron noch zu Fuss, selten in Kutschen. Waren wurden auf handgestossenen Karren transportiert oder auf Fuhrwerken, die von Tieren gezogen wurden. Um 1900 sah man erste Fahrräder sowie vereinzelte Dampfwagen und erste Autos. In der Zeit des Ersten Weltkriegstauchten Last- sowie Gesellschaftswagen auf. Fahrräder mit Hilfsmotoren waren frühe Motorräder. Seit den 1950er-Jahren entwickelte sich der Automobilbesitz zum Massenphänomen. Es brauchte bessere Strassen, Tankstellen, Werkstätten und Garagen.

Der Kanton Luzern trieb den Strassenbau erst im 19. und dann im 20. Jahrhundert voran: Von den 1830er- bis in die 1850er-Jahren wurden Kantonsstrassen gebaut, so entstand die Strasse von Sursee durch das Surental in den Aargau. In die 1960er- und 1970er-Jahre fiel die intensive Zeit des Autobahnbaus. Seit 1981 besteht der Anschluss in Sursee und ermöglicht seit 1980 den Gotthardtransit.

Wege und Strassen haben Büron gestaltet. Bis ins 19. Jahrhundert führte eine Landstrasse von Sursee her, auf halber Höhe entlang des Hangs, zum Dorf. Sie schwang sich zur Mühle und zum alten «Löwen» hinab, kreuzte dörfliche Wege, stieg steil den Burghügel hoch und verlief auf der Anhöhe weiter. Die neue Kantonsstrasse meidet seit rund zweihundert Jahren die Schulhauskuppe.

Inzwischen mehrfach ausgebaut, versucht sie seit den 1960er-Jahren, den massiv anwachsenden Dorf- und Transitverkehr aufzunehmen. Heute dominiert das Strassenwerk und durchschneidet den Dorfkern, der in den 1990er-Jahren freigeräumt wurde. Seit 2017 lässt der markante Kreisel den Verkehr fliessen. Büron präsentiert sich seither verändert.

Zum jahrhundertealten Dorfbild gehörte viel Holz, das Tiere, Traktoren und Lastwagen bis in die 1990er-Jahre ins Zentrum karrten. Zwischen den Gasthäusern Sonne und Löwen sowie um die Sägerei herum lagen Baumstämme, und man hörte, wie sie zu Brettern zersägt wurden.

Die Dorfsägerei zog 1998 in drei freigewordene Hallen der ehemaligen Pantex-Stahl AG um. Ihre Gebäude wurden abgerissen. Auf dem ehemaligen Areal – neu «Sagipark» genannt – entstanden bis 2017 fünf markante graue Gebäude mit insgesamt 54 Wohnungen, mit Tiefgaragen und Gewerberäumen.