Spuren der Zeit

Freizeit – eine moderne Errungenschaft

Freizeit gibt es in unserer Gegend erst, seit die Arbeitszeit mit Uhren gemessen und abgerechnet wird. Daran erinnern immer noch die in der Regel weitherum sichtbaren Zifferblätter an Kirchtürmen, Schulhäusern und Fabriken.

 

Ursprünglich war die freie Zeit eine Erholungszeit. Sie wurde für die körperliche Erholung oder die religiöse Besinnung genutzt. Mit der Industrialisierung und den neuen Arbeitsformen in grösseren Gemeinschaften,  etwa in Fabriken, entstand das Bedürfnis, die Freizeit mit einem Inhalt oder zu einem bestimmten Zweck in einer Gruppe zu verbringen. So wurden zahlreiche Vereine gegründet und neue Formen der Geselligkeit sowie Freizeitnutzung geschaffen: Schützen-, Turn-, Fussball-,  Alpen-, Gesangs- und Musik- bis zu Armen- und Missionsvereine.

 

In Büron gibt es rund dreissig Vereine, die sich der Tradition, der Kultur, dem Sport, dem sozialen Austausch oder der gegenseitigen Unterstützung verschrieben haben.

 

›› siehe auch Standort 5 des Rundgangs.

 

für google.ch
Abb.1: Die Freizeit gemeinsam geniessen. Hanni Meyer, im Dorf bekannt als «Huppelehanni» (aus dem Gebiet Huppele) in Tracht. Aufnahme aus den 1960er-Jahren.


Müliweiher: Naherholung in der Naturschutzzone

Vermutlich wurde der Müliweiher an der Stelle einer alten Kiesgrube errichtet. Schon 1876 gehörte er zu einer Kleinwasserkraftanlage mit einer Leistung von rund 10 kW. Bei einem Höhenunterschied von 51 Metern zwischen Weiher und Dorf versorgte das Kraftwerk die damalige Mühle der Gebrüder Pfenniger wie auch die Hammerschmiede und Schleiferei von Melchior Stocker mit Strom (›› siehe auch Standort 2 des Rundgangs). Seit 1919 gehört die Konzession für eine 15,6-kWAnlage der Firma Arnold & Cie. (heute ABN AG).

 

Eine Spende der Matratzenfabrik Superba aus Anlass ihres 50-Jahr-Jubiläums erlaubte es der Gemeinde 

Büron, das Gelände um den Weiher im Jahr 1974 zu erwerben. Sie stellte es als Naherholungsraum mit Feuerstellen und Spielgeräten der Bevölkerung zur Verfügung. 

 

Der Luzerner Regierungsrat ordnete 1995 eine «Schutzzone Müliweiher Büron» an, um Pflege und Nutzung zu regeln. Weiterhin kann ein Teil als Freizeit- und Erholungsplatz genutzt werden. Der Weiher und der Uferbereich sind jedoch geschützt und gelten als Naturobjekt von regionaler Bedeutung. Das Wasser im Weiher wird für eine verpachtete Fischzucht genutzt. Zudem dient es als Speicher für die Stromproduktion und der Feuerwehr als Löschreserve. Die Weiher-

kommission der Gemeinde regelt die verschiedenen Ansprüche.

Abb.2: Müliweiher im Februar 2021.
Abb.2: Müliweiher im Februar 2021.


Vita-Parcours oberhalb des Weihers

Bereits seit fünfzig Jahren unterhält der Ski- Club Büron in der Gemeinde einen Vita- Parcours. Bei der Scheibenstandanlage im Tobel hatte er 1972 den ersten gebaut. Der aktuelle, ebenfalls in Freiwilligenarbeit erstellte Parcours besteht seit 1995. Er startet oberhalb des Weihers beim öffentlichen Parkplatz am Rand des Gibelwalds (Gibelstrasse 2).

Abb.3+4: Seit einem halben Jahrhundert gibt es im Gibelwald einen rund 2,4 Kilometer langen Vita-Parcours.
Abb.3+4: Seit einem halben Jahrhundert gibt es im Gibelwald einen rund 2,4 Kilometer langen Vita-Parcours.


Nachweise

Bildnachweise

Panoramafotografie, Fotograf Marco Bucher, Juli 2021.

Abb.1: Archiv Gemeinde Büron, 1960er-Jahre.

Abb.2: Fotografin Giulia Schiess, 2021.

Abb.3: Fotografin Andrea Fahrer.

Abb.4: Webseite des Zürcher Vitaparcours, Screenshot.