Das Wahrzeichen von Büron

Stammsitz der Freiherren von Büron

Das Schulhaus prägt als Wahrzeichen das Bild von

Büron. Oberhalb des Ortskerns thront es seit 1913.

Der Standort und der Name «Burg» wurzeln im Mittelalter.

 

Büron wird 1130 erstmals urkundlich erwähnt, und

zwar als «Burron». In einer Stiftungsurkunde an das

Kloster Einsiedeln wird als Zeuge ein «Chono von

Burron» aufgeführt. Damals war Büron der Stammsitz

der Freiherren von Büron, die sich später Freiherren

von Aarburg nannten. Sie regierten bis 1455 über ein

Gebiet, das weit über Büron hinausging. Zur Zeit seiner

grössten Ausdehnung umfasste es die heutigen

Ortschaften Winikon, Wilihof und Dieboldswil links

der Sure sowie Triengen, Marchstein, Wellnau, Kulmerau,

Etzelwil, Wetzwil, Schlierbach und Geuensee

rechts der Sure.

für google.ch
Abb.1: Mutmassliches Aussehen der Burg Büron um 1400. 1982 gezeichnet vom Büroner Künstler Peter Sager nach einer Vorlage des Architekten Eugen Probst aus dem Jahre 1936.

Die seinerzeitige Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut und war Stammsitz der sich später

so nennenden Freiherren von Aarburg. Der Standort

wurde dabei weniger aus militärischen Gründen

gewählt. Er entsprang vielmehr dem Streben nach

Machtdemonstration.

Abb.2: Kaufvertrag vom 28. Februar 1455: Büron geht an die Stadt Luzern über.
Abb.2: Kaufvertrag vom 28. Februar 1455: Büron geht an die Stadt Luzern über.


Aus der Herrschaft wird eine Vogtei

1455 wurde Büron an die Stadt Luzern verkauft. Diese bildete aus der Herrschaft eine Vogtei. Im Kaufvertrag zählte man in Büron 12 bewohnte Hofstätten und 15 bodenzinspflichtige Personen, was zusammen mit den Burgbewohnenden und dem Gesinde rund 55 bis

75 Einwohner ergibt.

 

Auch die Landschaft sah noch anders aus. Sie war geprägt von viel Waldfläche, die jedoch zugunsten der Landwirtschaft intensiv gerodet wurde. So weist das «Rüti» auf die Rodungsmethode des Reutens hin, dem Ausgraben und Entfernen der Bäume samt den Wurzeln.

Abb.3: Postkarte mit der Burgruine, vor 1912.
Abb.3: Postkarte mit der Burgruine, vor 1912.

Nach dem Besitzübertrag an Luzern blieb die Burg

teilweise bis 1540 bewohnt. Im Jahr 1560 wurde sie

in Quellen aber bereits als Ruine geschildert.

 

Bis 1798 gehörte Büron zur Landvogtei Büron-Triengen, danach bis 1803 zum Distrikt Sursee, ehe der Ort zu einem Teil des damals neu geschaffenen Amts Sursee wurde.

 

Bis zum Bau des Schulhauses prägte die Ruine das

Ortsbild. Sie diente zudem als Steinbruch für Baumaterial. 1908 wurde das Burgareal von der Gemeinde Büron für 5000 Franken gekauft – mit dem Ziel, darauf das Schulhaus zu errichten.

 

Abb.4: Das Wappen von Büron zeugt von der früheren Herrschaft: Der silberne Schrägbalken auf rotem Grund ist das Wappen der Freiherren von Aarburg. Es wurde bis 1798 für die Landvogtei Büron-Triengen verwendet.

 

Abb.5: Nur auf dem Schulhaus ist das Büroner Wappentier mit einem Geissbock dargestellt. Ein Gedicht von Jb. Wiss, Lehrer, 1913 erklärt: «Es ist bekannt im ganzen Land, dass Büron sich ein Tier erfand, das es noch heute im Wappen führt, darum es jetzt das Schulhaus ziert […].»



Nachweise

Bildnachweise

Panoramafotografie, Fotograf Marco Bucher, Juli 2021.

Abb.1: Archiv Gemeinde Büron, 1982 gezeichnet von Peter Sager.

Abb.2: StALU, Urk 187/2728, Kaufvertrag der Herrschaft Büron vom 18. Februar 1455.

Abb.3: Archiv Gemeinde Büron, vor 1912.

Abb.4: Wikipedia, gemeinfrei.

Abb.5: Fotograf Volker Scholze, 2020